Das China Paradox in der Fotografie

7artisans 35mm F1.2 MFT

 

Freiwillig haben fast alle Hersteller von Kameras ihr Wissen und ihre Produktion nach China verlagert.
Und dort hat eine neue Generation von eher einheimischen Produzenten schnell gelernt und diese Chance genutzt und kreativ fortgeführt.

Sie bieten nun weltweit den fotografiebegeisterten Digitalkamerabesitzern neuerer Modelle und Bajonette für kleines Geld alles das, was die Hersteller der Kameragehäuse bisher – wenn überhaupt – nur für teures Geld anbieten: kreative und ziemlich hochwertige Objektive wie z.B. hier.

Das wird so richtig deutlich bei den sogenannten spiegellosen Systemkameras, also dem, was aktuell Fuji, Canon und Nikon neu auf den Markt bringen und bei MFT von Panasonic und Olympus.

Richtig ab geht die Post bei manuellen Objektiven. Da werden in der Regel für ein Zehntel des Preises Objektive angeboten, die verglichen mit ähnlichen Objektiven der Kamerahersteller oder von Fachfirmen für das zehnfache des Preises meistens nur ein Zehntel „besser“ sind bei der Optik und lediglich die Kontakte zum Übertragen der Aufnahmedaten bieten.

Bei Autofokusobjektiven ist oft nur ein Drittel des Preises zu zahlen für dieselbe Technik wie bei den meisten Objektiven der Kamerahersteller.

Der Markt für Digitalkameras wird kleiner, weil der Markt der Smartphones mit Kameramodul wächst. Aber für die Gemeinde der Digitalkamerabesitzer haben gute Zeiten begonnen.

Man wird richtig verwöhnt, wenn man sich als Normalverbraucher optisch etwas gönnen will.

Neu ist der kreative Ansatz, der über das frühere eher schlechte reine Imitieren hinausgeht und eigene Produkte auf klassischer Grundlage kreiert oder sogar ganz neu entwickelt hat.

Viele davon sind gute und kreative Lichtwerkzeuge.

So ist die aktuelle Zeit optisch und technisch eine gute Zeit fürs Fotografieren mit Digitalkameras.

Corona und eine oft unkluge Politik nehmen uns viele soziale Motive und Situationen, aber die Welt ist ja groß genug, um in 2022 auch das vor der Linse zu finden, was bisher weniger gesehen und/oder fotografiert wurde.

Oder man wechselt zu den stillen Motiven, die sich ergeben und die man sieht.

Einfach wunderbar wie viele Möglichkeiten direkt vor einem sind.

So kann man fotografisch das China Paradox leben, das einerseits hier politisch gesteuert viel kaputt gemacht wurde durch die Verlagerung nach China und andererseits nun fotografisch das ankommt, was hier bisher nicht zu bekommen war.

Ich hätte nie gedacht, daß ich mal soziales Desaster und fotografische Freude miteinander koppeln kann. Das ist wirklich Paradoxie pur.

Aber so ist die Welt zwischen entmutigenden Widersprüchen und realen Paradoxien.

2 thoughts on “Das China Paradox in der Fotografie

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