Der Weg der Armut

Eigentlich wollte ich diese eher ungewollte Kombination von Werbung im öffentlichen Raum fotografieren. Auf der linken Seite eine Leuchtreklame von KIK und rechts ein großes „Es reicht“. Ich dachte dabei an die vielen Opfer der Textilfabriken in Bangladesch und verstand die Werbung der Welthungerhilfe als Aufforderung endlich tätig zu werden.

Und so fotografierte ich einfach diese Szene auf dem Bürgersteig. Und dann entwickelte sich alles andere von allein. Denn Armut ist auch bei uns immer mehr zu finden. Aber kaum sichtbar und eher in sozialen Verhaltensweisen, die still daherkommen.

Während ich noch Fotos machte für das Stilleben zog die Armut durch meine Fotostrecke als wollte sie mir sagen, vergiß uns nicht wenn du an die Konzerne und die 3. Welt denkst, denn wir sind schon hier. Reich, Mitte, Arm – das sind die drei Welten bei uns und die Mitte wird immer kleiner.

 

Daraus eröffnet sich natürlich ein Interpretationsrahmen.

Aufmerksam wurde ich durch die grellen Schilder. Ich war gerade sensibilisiert.

Und dann wurden direkt unter dem Schild der Welthungerhilfe Pfandflaschen gesucht.

Die Suche von Pfandflaschen ist heute zum Symbol für die neue Armut von immer mehr Lebensälteren geworden. So kommen in den Fotos alle aktuellen Symbole des Zeitgeistes zusammen und zeigen den Weg der Armut.