Nach Leica – Die Fuji X100 und die Sony A7c als Meilensteine in der digitalen Fotografie

Nun kam vor ein paar Tagen heraus, daß bis zur Hälfte aller Bewertungen bei neuen Kameras auf amazon gefälscht sind, echte Fake News.

Das ist aber nicht alles. 2020 sollen die Tester der Lumix S5 die Geräte nach dem Test als Geschenk bekommen haben laut Foto Schuhmacher.

Was mag das bedeuten?

Es braucht ja immer einen erhellenden Moment, um  Zusammenhänge zu sehen. Bei mir war es die fast durchgängige negative Kritik in kommerziellen Videos am Sucher der Sony Alpha 7c.

Ich habe lediglich in einem Forum von einem privaten Nutzer die klare Aussage gefunden, daß der Sucher ok sei und bei der 2,3 Mio Pixel starken Auflösung trotz seiner „Kleinheit“ scharf und klar und noch besser als in der Sony A7 III, weil da der Sucher zwar größer sei aber ohne höhere Auflösung und in einem anderen Forum die Aussage eines anderen privaten Nutzers, daß seine Olympus Pen-F einen ähnlich (guten) Sucher habe.

Nirgendwo wurde tiefer auf den Sucher eingegangen. Es wurde immer nur kritisiert,  er sei zu klein.

Man will also einen riesigen Sucher in der kleinsten digitalen Kleinbildkamera mit Sucher  und dann auch noch mit hoher Auflösung und langer Batteriedauer? Hallo!

Ich finde den Sucher ok in dieser Kamera. Andere Sucher sind anders aber trotz etwas mehr Vergrößerung nicht unbedingt besser.

Meiner Meinung nach hat Sony hier auch mit dem Sucher in Relation zu der Kamera eher vieles richtig gemacht. Denn mir scheint, daß Sony ja auf schon vorhandene und bewährte Teile zurückgegriffen hat – in diesem Fall wohl auf den Sucher der Sony RX100 VII.

Dasselbe Phänomen habe ich übrigens auch bei Panasonic gefunden. Auch da wurde der Sucher der Lumix TZ96/95 immer nur benörgelt – obwohl es der Sucher der TZ202 ist und der ist in meinen Augen klasse.

Ich nutze schon viele Jahre Kameras und Sucher.

Aus meiner Sicht ist der Sucher der TZ96 richtig gut nutzbar und der Sucher der Sony Alpha 7c noch viel besser.

Übrigens ist der Sucher der Fuji X-E3 ebenso groß oder klein nur die Vergrößerung ist etwas höher!

Und der Sucher muß ja immer auch zum Gesamtdesign passen.

Und dann das Argument mit grosser Augenmuschel würde ich nicht mehr geblendet von der Sonne… Wie groß soll sie denn sein? Ich als Brillenträger werde immer geblendet, wenn ich bei greller Sonne durch den Sucher blicke und nicht schützend die Hand über das Gehäuse und den Sucher lege – egal bei welcher Kamera!

Diese Vergleicherei ohne Maß kommt mir so vor als ob Limousine und LKW verglichen werden und dann gesagt wird, dass die Limousine viel zu klein sei…

Ich würde an der Kamera etwas anderes kritisieren. Da ich gerne mit Fotofiltern oder Fotostilen fotografiere, die ich schon beim Erstellen des Fotos nutze und nicht erst hinterher, bin ich von Olympus und Panasonic Lumix mit MFT sehr verwöhnt. Dort kann ich immer ein JPG mit Fotofilter und eine RAW Datei ohne Fotofilter zusammen aufnehmen. Das hat Sony bis heute nicht geschafft. Hier heissen Fotofilter Bildeffekte und sind nur im JPG Modus ohne Raw möglich. Das ist wirklich wenig, weil das parallele Aufzeichnen bei den anderen Kameraherstellern schon seit über zehn Jahren funktioniert. Das wäre meine Kritik, wenn ich als verwöhnter MFT Fotograf auf die A7c blicke.

Sobald ich davon absehe, sieht es anders aus.

Dann ist die Sony Alpha 7c aus meiner Sicht eher die gelungene Umsetzung des Vollformat Mythos für das 21 Jhrdt., wenn es um die klassische Tradition einer Reporterkamera mit Kleinbild für Street und Story sein soll.

Es ist die erste und einzige Digitalkamera, die alles vereint, was man zum klassischen und smarten Fotografieren im Kleinbildformat braucht.

Sie ist kompakt, hat einen guten und nutzbaren Sucher, einen heute beim Fotografieren dominierenden frei beweglichen Monitor , eine gute Sensor-Bildstabilisierung und sie kann geräuschlos sein und besitzt einen großartigen und sehr schnellen Autofokus.

Aus meiner Sicht hat Fuji es mit der X100 und X pro Reihe geschafft, die Leica M Denkweise ins 21. Jhrdt. zu holen, so dass ein neuer Henri Cartier-Bresson nun die Qual der Wahl hätte zwischen dem digitalen Messsucher mit APS-C x-trans bei Fuji X oder dem Kleinbild für seine Fotos mit reinem Videosucher der Sony Alpha 7c, wenn es um das Messsucherdesign geht, das klare Vorteile beim Fotografieren mit Sucher hat.

Die Sony A7c ist neben der Leica M die einzige digitale Kleinbildkamera im Messsucherdesign, die jemals gebaut wurde.

Abgesehen davon hatte Henri Cartier-Bresson ursprünglich die Leica 1 – gucken Sie sich da mal den Sucher an!

Die neue Zeit ist da mit neuen Möglichkeiten, die auf bewährtem Design aufbauen und neue Technik integrieren.

Solche Gedanken habe ich bisher eigentlich so gut wie noch nie irgendwo gefunden, wenn ich Testberichte oder Testvideos geschaut habe.

Allerdings ist Fotografie ja immer Zeitgeist und neue Technik und da werden nur die aktuellen neuen Kameras verglichen, so daß in dieser Form das Denken von Henri Cartier-Bresson wahrscheinlich nur verwirren würde bei denen, die gar nicht mehr wissen, wer er war.

Heute gibt es keine Fotoreporter mehr und Smartphones sind der Einstieg in die Fotowelt.

Daher sind heute Sportler,  Musiker und Influencer die neuen „Fotografen“.

Und wenn diese mit der Kamera zurechtkommen, dann ist es heute eine gute Kamera, weil man so Menschen dort abholen kann, wo sie fotografisch gerade herkommen – aus einer smarten Welt!

Für mich ist die Sony Alpha 7c ein ebenso großes Ereignis wie es die Einführung der Fuji X100 war.

Denn die Fuji X100 brachte den Messsucher in digitaler Form in diese Welt gekoppelt mit bewährten Designelementen aus der sog. analogen Welt.

Und die Sony Alpha 7c bringt erstmals das Kleinbild im Zeitalter der Smartphonedominanz in eine Form, die alte und neue Bedienung mit bewährten Elementen vereint, um modernes und klassisches Fotografieren zu bieten. Sie holt die Smartphonebesitzer ebenso ab wie sie den klassisch orientierten Menschen bewährte Bedienung bietet.

Historisch betrachtet würde ich die optimale Vollendung eines Kamerazyklus sehen, in dem verschiedene Kamerahersteller versucht haben, die Erfahrungen und Traditionen der analogen Welt in die digitale Welt zu holen. Und wir sehen ja an der Sony Alpha 7c, daß sie Smartphonenutzer ebenso abholt wie alte Hasen, weil sie so einfach wie ein Smartphone ist und doch viel mehr kann.

Und gerade die Einfachheit der ersten Fuji X100 und der ersten und bis heute einzigen Sony A7c macht aus diesen Kameras etwas Besonderes und Epochales, weil sie vollendet haben, was vorher jeweils nur analog möglich war.

Und so kann ich heute Bewährtes und Besonderes in der Gegenwart nutzen, um klassisch und modern zu fotografieren und das finde ich einfach großartig!

Ja und dann gibt es noch diese Anekdoten.

Meine analoge Lieblingskamera war die Leica CL. Für mich einfach griffig und gut.

Diese Kamera wurde von Minolta für Leica konstruiert.

Und in digitalen Zeiten übernahm Sony Minolta und baut seitdem erfolgreich Kameras wie auch die Alpha 7c.

 

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3 thoughts on “Nach Leica – Die Fuji X100 und die Sony A7c als Meilensteine in der digitalen Fotografie

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