Lensbaby Burnside an MFT

Das Burnside von Lensbaby ist ein manuelles Objektiv, das zwei verschiedene „Blendensysteme“ in einem Objektiv vereint.

Es ermöglicht den Vordergrund und den Hintergrund getrennt zu gestalten.

Mit diesem Objektiv muß man ein Foto komponieren und kann dann erst fotografieren.

Das Swirley Bokeh – das wirbelnde Bokeh – ist sein Alleinstellungsmerkmal.

Näher als ein Meter im Vordergrund und mindestens drei Meter bis zum Hintergrund sollte das Bild gestaltet werden, damit der Wirbeleffekt sichtbar wird.

Hinzu kommt, daß der Effekt mit dem größten Sensor am Stärksten ist, also bei Kleinbild mehr als bei MFT.

Ich habe dennoch mit dem kleinsten Sensor gearbeitet und da muß man die Abstände etwas „verlängern.“

Zunächst ein Foto mit der kleinsten Wirbeleinstellung:

Im Grunde sieht man gar keinen Wirbel aber ein wunderbares „schmieriges“ Bokeh.

Und nun ein Foto mit dem stärksten Wirbel an MFT:

Hier wirkt es verwirbelnd.

Ich gebe zu, daß ein Stock nicht gerade ein Porträt ersetzt. Dafür wird aber der Wirbeleffekt sehr sichtbar.

Mit einem echten Menschen sieht das Ganze so aus:

Das ist das Alleinstellungsmerkmal vom Burnside 35 von Lensbaby.

Für Porträts und andere Aufnahmen mit Vordergrund und Hintergrund kann man damit richtig schön gestaltete Fotos machen ohne jeden Computer und live.

Und nun mit etwas mehr Abstand (ca. 10 Meter) zwischen Vordergrund und Hintergrund.

Hier mit F8:

Und hier mit F2.8:

Hier kommt das wirbelnde Bokeh an MFT richtig zur Geltung.

Nun noch ein anderes Foto, das die Wirkung je nach Abstand zeigt:

Im Vordergrund ein Portrat, das ich komplett unkenntlich gemacht habe. Man kann bei MFT mit umgerechnet ca. 70mm hier sehr gut porträtieren.

Entscheidend ist aber der Hintergrund. Der Wirbeleffekt ist ganz wunderbar auf dem Strauch dahinter mit ca. 3m Abstand zu sehen.

Bei dem 2. Strauch dahinter ist der Effekt verändert mit einem schön schmierigen Bokeh.

Die Lampe links ist nur 1m entfernt und zeigt diesen Effekt nicht.

Der Baum hinter der Lampe ist ca. 10m entfernt und zeigt diesen Effekt noch und das Haus dahinter mit ca. 15m Abstand hat ein butterweiches Bokeh aber ohne Effekt.

Man sieht hier, daß der Wirbeleffekt nur mit dem richtigen Motiv erzeugt werden kann. Der Strauch ist ideal aber der Laternenpfahl mit den Schildern rechts daneben bleibt ein Strich so wie die Lampe links.

So kann man dies alles zusammenfassen.

Das Objektiv hat aber noch andere Stärken.

Wenn man die Blendenzahl erhöht von F2.8 auf F4 oder höher, dann kann man damit richtig gute „normale“ Fotos mit und ohne Vignette machen.

Zumindest an meinen MFT Kameras bringt das Objektiv immer eine gute Schärfe und ein richtig gutes Bokeh, wenn es im Hintergrund unscharf wird.

Hier ein Beispiel mit F8. Ich habe den Bildausschnitt mit orange gekennzeichnet, damit man sieht wie schön die Unschärfe verläuft. Das sind ja mindestens 500m.

Normalerweise ist durch den kleineren MFT Sensor bei F2,8 der Hintergrund im Verhältnis nicht so unscharf wie bei größeren Sensoren. Das ist hier irgendwie anders, so daß zumindest mir die direkte „kleine Schärfentiefe“ beim Burnside und MFT sehr angenehm aufgefallen ist.

Ich zeige es an einem Beispiel aus der Stadt, wo ich mit F2.8 den Vordergrund vor dem Hintergrund bei MFT freigestellt habe:

Die gelbe Fahne war ca. 1 Meter entfernt, die Person ca. 2 Meter. Diese sog. kleine Schärfentiefe, die eher das Kleinbild ausmacht,  ist sonst nicht mal bei MFT mit F1.4 bei diesem Abstand so möglich.

Das Lensbaby Burnside ist ein manuelles künstlerisches Objektiv – artlens sozusagen – und damit etwas für persönliche Gestaltung und stille Fotografie in Handarbeit.

Dadurch ist der Rahmen vorgegeben aber ermöglicht auch ungeahnte Kreativität bei der Aufnahme statt hinterher am Schreibtisch.

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