Remscheid Ehringhausen ist ein Stadtteil mit Tradition. Er war erst das Wohngebiet von wenigen Reichen, später kamen neue Reiche in der Hasencleverstrasse hinzu und politisch gewollt wurde auch Fabrikarbeitern die Möglichkeit gegeben, einen Teil davon in den Siedlungen Am Buchenwald und Am Ueling zu bewohnen. Später kam die Bundesrepublik, dann kam der Mauerfall.
Seitdem ist viel geschehen und die Trennungen verschwinden. Heute ist dieser Stadtteil eine Art boomendes Wohnviertel – aber völlig ohne Geschäfte. Ohne Auto sollte man auf Ehringhausen nicht leben, weil es fußläufig nichts gibt außer Wald und das bisschen ÖPNV sehr eingeschränkt und teuer ist.
Vor Ehringhausen gibt es ein Schild der Stadt Remscheid auf dem steht „Auf Wiedersehen in Remscheid“ – bevor der Stadtteil Ehringhausen beginnt. Die wichtigsten Kommunalpolitiker wohnen in Lennep und am Hasten. Zufälligerweise ist da auch die Infrastruktur, die auf Ehringhausen fehlt.
Nach der Schließung der Firma A. Strasmann wurde deren Gelände umgewandelt und es entstand eine neue Siedlung ab 2013, die dem „alten“ Ehringhausen nun ein neues Gesicht gibt. Es hätte zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit gegeben, die alte Bushaltestelle, den kaputten Fussballplatz und das Firmen-Gelände insgesamt so zu gestalten, daß ein Nahversorger und eine Wohnbebauung eine echte Verbesserung gebracht hätten. Das wurde bewußt ignoriert weil es sich nicht so gut kapitalisieren ließ?
So manifestiert sich Zeitgeist und Wandel auch und gerade in Siedlungs- und Wohnformen. Ehringhausen in Remscheid ist sicher ein Beispiel unter vielen, aber es fiel mir auch gerade auf.
1. Foto – privater Hochsitz am Wanderweg A5
2. Foto – Blickrichtung Ehringhausen von Solingen kommend
3. Foto – das alte Ehringhausen
4. Foto – Übergang in die neue Bauweise
5. Foto – das neue Ehringhausen
6. Foto – statt traditioneller bergischer Schönheit glatte Funktionalität
7. Foto – dieser Blick verschwindet langsam
8. Foto – die letzten Bäume mit Flair
9. Foto – Blick Richtung Solingen
Wenn die letzten Bäume gefällt sind (insgesamt auf ca. 100 m nur noch 25 Stück), gibt es einen freien Blick auf Beton ohne Grenzen. Wir dürfen gespannt sein, wann das geschieht.