MFT oder mittendrin statt schon vorbei

Ich bin vom Abgesang auf MFT oder 4/3 so irritiert, daß ich eigene Gedanken dazu aufschreiben möchte. Ich mache mal eine kreative Inventur.

Mit MFT war ich endlich jenseits der Mammutklasse bei Digitalkameras, also schwere, unhandliche, dicke Brocken, die kaum zu tragen waren und die Auslöser hatten, die an Pistolenschüsse erinnerten. Mit ein Grund waren natürlich die schweren Objektive mit Autofokus und/oder  Stabilisator.

Mit MFT hatte ich endlich Bildqualität, die besser war als zu analogen Zeiten und das auch noch digital ohne riesiges Gewicht am Hals.

Insofern liebe ich MFT, ich bin damit groß geworden in digitalen Zeiten und ich habe auch die Umstellung von Four Thirds auf Micro Four Thirds mitgemacht, weil es für mich u.a. folgende Gründe gab:

  • es gibt dafür Kameragehäuse in jeder Form und Farbe von Olympus und Panasonic
  • es gibt damit erstklassige Fotos für fast alle fotografischen Situationen
  • die Fotos sind digital und ausgedruckt so gut wie zu analogen Zeiten auf Film
  • das Gewicht und die Haptik und die Objektive sind fast alle richtig gut

Überhaupt halte ich mehr für oft nicht besser.

Als technologisch 8 Megapixel auf Sensoren möglich waren, ging es nur noch darum, dies auch im Druck so gut wie analog hinzubekommen.

Mit 8 Megapixel war fotografisch digital alles gut.

Dann gab es auf einmal 12, 16, 20, 24 Megapixel und das sollte dann immer besser sein. Das Argument war mehr Details. Aber wer braucht das wirklich? Wenn ich doch ein Motiv habe und das Foto fertig ist, dann sind mehr Details oft nicht sinnvoll. Denn wenn ich näher dran will, dann brauche ich meistens auch eine andere Perspektive.

Aber das sind natürlich nur meine Gedanken als älterer Amateur. Ich bin nun bei Digitalkameras mit 16 bis 24 Megapixel angekommen, andere bei 60MP, und weiß mich gar nicht mehr zu retten, zumal ich das alles nur digital brauche. 40 oder 60 Megapixel braucht man eigentlich nur, wenn es darum geht Bildausschnitte zu nutzen, z.B. bei fest eingebauten Objektiven.

Der MFT Sensor reicht mir persönlich immer noch und ich finde für mich keine Beschränkungen.

Natürlich habe ich mir auch APS-C und Kleinbild/Vollformat wieder mal gekauft, aber im Grunde reicht mir alles was ich habe.

Aktuell werden ja die Lumix G9 Kameras großflächig gebraucht verkauft. Aus meiner Sicht sind es optische und technische Meisterwerke, die zum Besten gehören, was man bekommen kann in diesem Bereich. Aber das ist meine Sicht.

Sie sehen auf dem Foto zwei meiner liebsten Lumix Digitalkameras, wenn ich mit Sucher und Autofokus fotografiere. Es sind die Lumix G9 im DSLR Format und die Lumix GX8 im Messsucherformat.

Es sind wunderbare fotografische Geräte, die auch haptisch durch ihre Größe dem Fotografieren ein Gewicht geben.

Das sind die dicksten Kameras, die immer noch leichter sind als das damalige Equipment.

Und man muß ja auch Kompromisse eingehen wie ich für Fuji mal aufgeschrieben habe.

Wenn ich mit einem schwereren und dickeren Objektiv fotografieren will, dann ist eine G9 einfach griffiger und praktischer als eine GX8 oder GX7.

Ich habe sie mit dem Sigma 30mm F1.4 und dem Lumix Leica 25mm F1.4 bestückt. Damit gelingen mir Freistellung und Bokeh auf feinste Weise.

Ab hier ist dann auch die Grenze zu sehen zwischen Digitalkamera und Smartphone.

Meine Kameras sind nicht mehr für das schnelle Foto geeignet und unauffällig sind sie auch nicht. Sie sind dafür bestens für gestaltete Aufnahmen jenseits des Schnappschusses aus der Hand gemacht.

Das Smartphone ist heute für schnelle Fotos und Streetfotografie zuständig.

Die Lumix G Digitalkameras sind heute für gestaltete Stadtfotografie zuständig mit Lichtwirkung, Bokeh und Langsamkeit.

Und dann sind wir noch nicht beim manuellen Fotografieren:

MFT ist nämlich ideal für manuelles Fotografieren geeignet, weil es dazu nun erstmals neu gemachte alte Rechnungen aus China gibt, ein echter Glücksfall.

Die Lumix S Klasse gefällt mir bisher nicht. Rein technisch ist es hohes Niveau aber ich bin kein Vlogger und ich mag lieber den Sucher links. Daher gibt es dort nichts, was mich reizen würde.

Ich fahre insofern weiter MFT ohne mich anderen fotografischen „Spielzeugen“ zu verweigern.

2 thoughts on “MFT oder mittendrin statt schon vorbei

  1. ein schöner Artikel, mit dem ich weitgehend d`accord bin. Auch ich mag u.a. die technische Eleganz und nicht zuletzt auch Ästhetik der MFT-Kameras, ganz besonders der Lumix GX-9, der Oly OMD-1, von Gewichtsvorteilen etc. ganz zu schweigen.
    Und natürlich ist es klasse, welchen top-Linsen es für MFT gibt, z.B. aber bei weitem nicht abschließend, das Pana-Leica 15 mm oder das Zuiko 75 mm.
    Und dennoch, in der Dämmerung hört der Spaß mit MFT auf, so zumindest meine Erfahrung, wenn man „nur“ eine APS-C, wie z.B. die Fuji X-Pro2 (auch eine ästhetische Kamera) mal im Vergleich nutzt.
    Eben weil ich gerne in der Dämmerung und insgesamt bei nicht so günstigen Lichtbedingungen fotografiere habe ich mich dann letztlich doch von MFT verabschiedet. So viel Platz habe ich nun auch nicht in meiner Bude, dass ich neben der besagten X-Pro und deren Objektiven und kürzlich einer ganz herausragenden Sony A7C mit Linsen noch ein MFT-Equipment einlagere.
    Ich glaube, dass das Bessere des Guten Feind ist und so sehr ich MFT cool finde, für mich (!) ist die Fuji und ganz besonders die Sony mit „Vollformat“ einfach deutlich besser.
    Das ändert nichts daran, dass ich mich immer freue, wenn ich auf der Straße mal jemanden mit einer Oly oder Lumix in der Hand sehe. Da wird mir immer noch warm ums Herz

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