Äquivalenz oder Sensorgrößen und Bildqualität zwischen Digitalkamera und Smartphone

Michael J. Hußmann lese ich seit vielen Jahren gerne, weil er so gut erklären kann. Er hat vor einigen Jahren einen wunderbaren Artikel zum Thema Sensorgrößen und Lichtstärke geschrieben. Dabei geht es um Äquivalenz:

„Bei „Äquivalenz“ denkt man meist an die Brennweite. Wenn man mit einer APS-C-Kamera denselben Bildwinkel wie mit einer Kleinbildkamera erfassen will, muss man die Brennweite durch 1,5 (bei Canon 1,6) teilen. Bei Micro FourThirds liegt der Umrechnungsfaktor bei 2,0 und beim kleineren Mittelformat bei 0,8. Mit der Umrechnung der Brennweite ist es aber nicht getan. Für die vollständige Äquivalenz muss man auch die Lichtstärke durch den Umrechnungsfaktor teilen: Wenn wir mit einer Kleinbildkamera ein 50-mm-Objektiv mit Lichtstärke 2,0 verwenden, brauchen wir an einer APS-C-Kamera ein 1,3/33 mm, für MFT ein 1,0/25 mm und für Mittelformat ein 2,5/63 mm….Die Belichtung hängt allerdings nicht von der Eintrittspupille ab, sondern von der Blendenzahl, also der Brennweite, geteilt durch die Eintrittspupille. Da die äquivalenten Objektive für die kleineren Sensorformate eine höhere Lichtstärke haben, muss man zum Ausgleich einen niedrigeren ISO-Wert wählen – es gibt nicht nur äquivalente Brennweiten und Lichtstärken, sondern auch einen äquivalenten ISO-Wert….Die kleineren Pixel kleinerer Sensoren können nicht so viele Elektronen speichern und daher auch nicht so viel Licht verkraften, bevor ihr Ladungsspeicher überläuft. Wenn wir bei einer Kleinbildkamera die Grundempfindlichkeit von beispielsweise ISO 200 einstellen, müssten wir bei einer MFT-Kamera ISO 50 wählen, um die Äquivalenz herzustellen, aber da deren Grundempfindlichkeit ebenfalls bei ISO 200 liegt, ist das nicht möglich. Bei höheren ISO-Werten bieten die Kameras mit kleineren Sensoren dagegen genug Spielraum für einen äquivalenten ISO-Wert. Tatsächlich sind diese Kameras dann sogar im Vorteil, weil ihr Ausleserauschen geringer ist.“

Es kommt also immer darauf an und größer ist nicht immer besser…

Nun kommt die neue Zeit, in der vieles durch Prozessoren und Algorhythmen gesteuert wird. Das Iphone ist die neue Zeit, in der mit kleinem Sensor und starkem Prozessor fotografisch Großes möglich wird.

Äquivalenz bedeutet nun auch, daß ich mit einem Smartphone fotografisch ebenso gut sein kann wie bisher nur mit einer Digitalkamera und sich nun zwei Techniken ergänzen und zusammen mehr ermöglichen als zu früheren Zeiten.

Wie viel Bildqualität ist genug, war die Frage, die ich mir gestellt habe. Dabei wurde mir klar wie weit wir sind und wie gut wir heute fotografisch ausgerüstet sind – im Kleinen wie im Großen!

Jetzt stellen sich neue Fragen: was will ich heute fotografieren, wo will ich publizieren, womit will ich kommunizieren?

Langweilig wird es nicht.

 

5 thoughts on “Äquivalenz oder Sensorgrößen und Bildqualität zwischen Digitalkamera und Smartphone

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