Du kannst mit dem Honor 200 Pro fotografieren so als ob du im Studio Harcourt in Paris bist.
Das kannten bisher eher Eingeweihte aber es ist ein völlig neuer Ansatz beim Fotografieren. Das kann keine singuläre Digitalkamera.
Oder du greifst zum Xiaomi 14 oder 14 Ultra. Da kannst du mit original Leica Linsen und Leica Software fotografieren.
Wenn du Hasselblad willst, dann greife einfach zu Oneplus 12 oder in anderen Erdteilen auch zu Vivo etc.
Und das ist ja nun die dritte Generation von Smartphones mit Fotofirmenetikett.
So ungefähr würde ich folgende Unterteilung vornehmen:
Die erste war die mit monochromen Sensoren in Smartphones und der CM-1 mit 1 Zoll Sensor, also Huawei P9-P20 und Panasonic und Leica.
Dann kam Trump und alles war vorbei.
Die zweite Generation war die mit Hasselblad und Oneplus und realme GT Master und Kodak nach dem Kodak Ektra einige Jahre zuvor.
Und nun sehe ich die dritte Generation auf der Verkaufsfläche.
Neue Sensoren und neue Software ermöglichen bessere digitale Simulationen und neue Ansätze wie z.B.:
- Leica ahmt im Iphone eigene Objektive mit ihrem jeweiligen Bokeh nach
- Honor ahmt im Honor 200 pro den Bildeindruck der Portraitfotos aus dem Studio Harcourt nach
- Hasselblad ahmt im Oneplus seinen Xpan Modus und seine Farbgebung nach
Es hat wieder eine unglaublich schöne Zeit für fotografische Spiele und Spaß begonnen. Und da wird sicherlich noch mehr kommen.
Aber die Smartphonehersteller werden auch lernen müssen, daß digitale Filter nicht unbedingt zum Kauf von Handys für ca. 1000 Euro führen. 500 Euro und 5 Jahre Updates halte ich eher für real. Ausnahme ist wieder mal Leica mit LeicaLux im Iphone.
Und warum dann noch eine neue reine Digitalkamera kaufen?
Da gibt es nicht mal ein neues Design. Dafür steigen die Preise immer weiter und das Gewicht gibt dir den Rest.
Ein Beispiel:
Ich interessierte mich für ein Sigma 65mm F2 für meine Sony Kamera. Das kostet aktuell ca. 729 Euro. Es ist schwer, braucht eine entsprechende Kamera und fällt auf. Dann sah ich das Honor 200 Pro. Das kann dies alles auch und noch viel mehr und kostet in einer Aktion mit Vertrag nur 15 Euro im Monat.
Warum soll ich das Sigma kaufen? Was ist wann besser? Das macht eher Lust auf Honor oder Xiaomi oder das Samsung S24. Denn der Kreislauf ist fast vollständig digital – digitale Aufnahme und digitales Zeigen.
Ich bemerke also bei mir einen echten technischen Mentalitätswandel obwohl das Sigma schon klasse ist.
Da ich von Kameras komme, ist der Weg zum Handy bei mir nun da. Wer vom Handy kommt, hat vielleicht noch Lust auf eine Kamera. Insofern geht jeder seinen Weg.
Aber das ist der Kulturwandel.
Was wird er für soziale Auswirkungen haben, welche sozialen Gebrauchsweisen werden wo praktiziert?
Zeit um dies alles zu Beobachten und zu Reflektieren.
Ein Beispiel möchte ich abschließend noch erwähnen. Es ist der Umgang mit dem Honor 200 Pro.
Das Smartphone wurde in Paris vorgestellt und es waren viele sog. Influencer da. Als ich mir die Videos auf youtube anschaute, wurde mir klar, daß fotografische Kenntnisse keine Voraussetzung waren, um das Kameramodul und die Software beurteilen zu können.
Ich denke, das ist auch so gewollt, weil man ja durch einfaches Knopfdrücken „Meisterfotos“ wie im Studio oder Fotos wie bei legendären Fotonamen erzeugen soll.
Insofern machen die Smartphonehersteller und ihre Marketingabteilungen ihre Sache gut.
So ist der neue Standard in der Fotografie etabliert – ausgerechnete Fotos auf Knopfdruck, jederzeit und fast überall.
Welche Rolle übernimmt die Fotografie zukünftig?
One thought on “Zeit für die fotografische Kulturrevolution”