Gedanken zu teurer und besser in der Fotografie

Das Leica APO-Summicron-SL 1:2/50mm ASPH. kostet 4850.- Euro (1/2024).

Es ist für den L-Anschluß gemacht.

Das LUMIX S PRO 50mm F1.4 kostet 2499.- Euro (1/2024).

Das Lumix S 50mm F1.8 kostet 469.- Euro (1/2024).

Das bedeutet, gegenüber dem 50mm F1.8 hat das Pro den 5fachen Preis und das APO den 10fachen Preis.

Fünf mal besser oder sogar 10 mal besser?

Und was ist dann besser?

Screenshot Panasonic Webseite

300g zu 955g zu 740g – also preiswert und leicht ist das günstigste Objektiv und 2,5 mal so schwer ist das Teuerste und 3,1 mal so schwer das Mittlere. Beim Gewicht ist das preiswerteste Objektiv die beste Wahl.

Und dann kommen wir zur Bildqualität. Das mag jeder für sich selbst entscheiden und ausprobieren.

Was ist gut genug?

Man könnte diese Vergleiche nun fortsetzen. Das Summilux-SL 1:1,4/50 ASPH. kostet sogar 5890 Euro.

Ich frage mich nur, welche Vorteile die teuren Objektive haben?

Hier  habe ich den Videotest zum 50mm F1.8  von traumflieger verlinkt.

Stefan Gross hat Ahnung.

Ich habe eher den Eindruck teurer macht nicht glücklicher, eher wird es schwieriger.

Ich habe Google auch gebeten, mir Bildvergleiche mit den besonders teuren Objektiven zu liefern, um echte Unterscheidungsmerkmale zu finden. Da kam nichts.

Und die Tester, die ich dabei fand, wiesen extra darauf hin, daß sie lediglich zu einem Urteil kommen, weil sie damit rumgelaufen sind und Fotos gemacht haben und ihren persönlichen Eindruck wiedergeben.

Also nichts, was echte Unterschiede zeigt.

Und dann ist da ja noch als Wesensmerkmal die kleine Schärfentiefe beim Kleinbildformat und lichtstarken Objektiven:

„Wenn Sie mit einer Vollformatkamera und 85 mm Objektiv Portraits fotografieren und 2 Meter von Ihrem Model entfernt stehen, dann können Sie keine Blende F1.2 einsetzen, da nicht mal die Nasenspitze scharf ist, wenn Sie auf das Auge fokussieren (4 cm Schärfentiefe). Wir müssen auf diese Distanz auf eine Blende F2.8 (8,7 cm Schärfentiefe) oder F4 (12,4 cm Schärfentiefe) abblenden, um mindestens von der Nasenspitze bis zum Auge Schärfe zu erhalten.“

Das ist bei 50mm ähnlich.

Nicht umsonst haben Fotografen mit Kleinbildkameras unterwegs schon zu analogen Zeiten eher mit Lichtstärke F2 oder sogar F3.5 gearbeitet. Es gibt natürlich auch die Nippelfotografen, die mit F1.2 den Brustnippel fokussieren, aber das geht dann nur ganz still im Studio. Es kommt eben darauf an, was man will.

Zum Thema Schärfentiefe noch diesen Link…

Zuguterletzt komme ich zur Haptik. Wer damit rumlaufen will und auch mal die Kamera eine Weile tragen möchte, der wird wohl mit Objektiven, die bald ein Kilo wiegen, kaum glücklich werden. Aber wer nur mit Stativ arbeitet, der kann das auch anders sehen.

Ich kann das alles nicht abschließend beurteilen sondern nur für mich.

Heute ist zudem und zuerst oft  Smartphone-Fotografie die optimale Lösung –  nicht immer aber immer öfter.

Aber wenn ich bei Digitalkameras mit Kleinbildsensor bleibe, dann gibt es in diesem Rahmen zwei Möglichkeiten einen Bajonettanschluss zu vermarkten. Ganz exklusiv und teuer oder günstig mit guter Qualität. Das L-Bajonett bietet beide Möglichkeiten, so daß jeder mit seinem Portemonaie sich wiederfinden kann, wobei Panasonic sehr viel aus dem MFT Sektor einbringt und dadurch viel Gutes von Anfang dabei ist.

Solange der L-Anschluss allein bei Leica war, fristete er ein Nischendasein. Mit Panasonic und Sigma kann er für viel mehr Menschen attraktiv werden, auch und gerade die, die vorher bei Panasonic oder Olympus waren.

Und wer heute Normalverdiener für die Kleinbildfotografie erreichen will, muß eine echte Alternative zum Smartphone bieten, die fotografisch wirklich gut und  und für Umsteiger auch bezahlbar ist.

Insofern leben wir in fotografisch guten Zeiten – nur nicht beim Design, da war Panasonic bei MFT ganz vorne und fein und ist bei Lumix S eher ganz altbacken ohne kreatives Design.

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