Sucherfotografie als Flowfotografie

Einäugige Sucherfotografie ist intensiver als der Blick auf einen Monitor, es sei denn der Sucher ist ein Minimonitor…

Heute hat man an fast allen Digitalkameras beide Möglichkeiten.

Am Smartphone hat man nur den Monitor als Sucher.

Einige Digitalkameras für Sucherfotografie

Damit sucht man zwar auch einen Bildausschnitt, es ist aber keine einäugige Sucherfotografie.

Das Geheimnis der meditativen Ruhe, die beim Blick durch den Sucher aufkommt, ergibt sich aus der Sache. Der Blick durch den Sucher zwingt zur Fokussierung.

Verstärkend für den meditativen Moment ist oft  das manuelle Fokussieren am Objektiv, weil es diese  meditative Ruhe im Kopf erzeugt, da man sich auf den Prozess des Scharfstellens und Gestaltens konzentrieren muß.

Das ist zudem unglaublich kreativ, gestaltend und befreiend.

Das kann kein Smartphone. Das kann andere Dinge.

Achtsamkeit erfordert Fokussierung.

„Ich empfehle jedem, der sich für das Gefühl der Fotografie im Sinne von Cartier-Bresson interessiert, sich eine Leica M6 oder M7 auszuleihen mit einem Film und dann damit einen Tag durch die Stadt zu gehen und zu fotografieren. Dabei wird sehr deutlich, dass der Schnappschuss weniger das Wesen der Leica ist. Vielmehr zwingt der Messsucher zu einer fast meditativen Ruhe, weil die Anzeige der richtigen Belichtung und die Scharfstellung beide von Hand vorne am Objektiv vorgenommen werden müssen. Diese Tätigkeiten zwingen zur exakten Ausrichtung und stoppen jede Art von schnellem Abdrücken.“

Diese Sätze von mir stammen aus dem Jahr 2010.

Richtiges Sehen und Achtsamkeit gehören irgendwie zusammen. Und die fast meditative Ruhe war lange Zeit mit dem Messsucher und dem manuellen Fokussieren verknüpft.

Heute sind wir mehr als zehn Jahre weiter und die meditative Ruhe ist vom Messsucher in die neuen Monitore und digitalen Sucher gewandert in Sucherkameras auf digitale Art.

Man kann noch mit dem Messsucher scharfstellen. Das geht mit einer Leica M, aber moderner mit einigen Fujifilm Digitalkameras.

Und wenn man liest wie kompliziert und teuer heute das Fotografieren mit einer digitalen Leica M ist, sind meiner Meinung nach die anderen neuen Sucher-Möglichkeiten besser. Es sei denn es geht um soziale Gebrauchsweisen der Fotografie und die Leica M ist der soziale Schlüssel zum Auftrag…

Ich bevorzuge oft den Sucher, weil er allein der Weg zur meditiativen Achtsamkeit ist.

Ohne diesen meditativen Moment macht man das alternativ alles manuell mit einem Monitor auf der Rückseite der Kamera bequem mit Kantenhervorhebung, auf neudeutsch Focus Peaking.

Nur Fuji bietet noch viel mehr im Sucher bis zum digitalen Schnittbild, dem digitalen Messsucher. Fujifilm hat für manuelles Fotografieren mit Sucher echte Alleinstellungsmerkmale an einigen Digitalkameras.

Entscheidend ist neben der Methode des Scharfstellens in allen Fällen dabei das manuelle Drehen am Objektiv, weil man sich auf den Prozess des Scharfstellens und Gestaltens konzentrieren muß. Dies erzeugt die meditative Ruhe im Kopf, deren Höhepunkt der scharfgestellte Moment ist. Die Erlösung ist das Auslösen.

Aber es geht nicht nur mit Fuji wie man auf dem Foto sieht.

Und es geht auch mit kleineren Digitalkameras sehr gut.

Sucherfotografie biete auch ein intensiveres Seherlebnis, das Ablenkungen vermeidet und Konzentration ermöglicht bis zum Flow.

Und auf diese Weise ist Sucherfotografie heute auch Flowfotografie.

 

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