Es hat nicht geklappt. Die Fuji XS10 gefällt mir nicht. Dicke Brocken wie die XT4/5 oder die XH2 noch weniger.
Sie hat den kleinen Sucher fast aller ihrer Vorgänger, ist aber teurer und sieht wie eine DSLR aus.
Und nichts davon empfinde ich als schick.
Der eingebaute Bildstabilisator ist eine Neuerung, der bewegliche Monitor gefällt mir nicht, weil er seitlich schwenkt. Da finde ich den Monitor der Olympus EM10 IV viel besser und das gesamte Design ebenfalls.
Das Colani-Design bei Canon für DSLR war fein, wenn der Suchter mittig ist, aber die Retro Digitalkameras von Fuji mit Sucher links waren und sind was Besonderes – allen voran der hybrid-optische Sucher.
Die letzten schicken Kameras von Fujifilm waren für mich die XE3 und die Xpro2.
Von der Xpro 3 wird immer wieder berichtet, dass das hintere kleine Display kaputtgeht, obwohl es unzerstörbar schien und die Kamera hat aus meiner Sicht auch einen Konstruktionsfehler beim Display, weil die Kabel hinter dem Monitor rausgucken.
Und nun die XS 10.
Der Schick ist für mich weg.
Ich stand nun zehn Jahre auf X mit Retro Retro.
Und nun?
Bin ich froh, die schicken Vorgänger nutzen zu können. Die sind jetzt alternativlos.
Fuji macht mit der Kamera XS10 sogar Werbung als schicke Kamera für junge Frauen.
Junge Frauen sind heute durch Iphones und Smartphones fotografisch verwöhnt. Da sollte Ihnen der Umstieg auf eine Digitalkamera einerseits leicht gemacht werden und andererseits neue Wege und viel Schick bieten.
Liebhaberei schafft heute eher gezielt Absatz wie Leica zeigt.
Auf dem Foto oben sieht man die XT100 und die XS10. Die XT100 hatte einen Menüpunkt Adv.. Darunter gab es Filter. Die gibt es jetzt unter dem Menüpunkt Filter!
Wenn die XS10 darauf eingestellt ist, kann man die Filter mit dem linken Drehknopf auswählen. Das ist neu an der XS10.
Aber man kann diese Filter nicht in den Programmen P, A oder S wählen. Das können Panasonic Lumix Digitalkameras schon lange und Fuji offenbar bis heute nicht.
Eine echte Schwäche.
Und wieso wird dies alles nicht als Firmware Update nachgeliefert?
Und dann wäre ja noch die Frage nach der Attraktivität jenseits des Design zu stellen.
Wieso gibt es diese Kamera nur in schwarz oder wenigstens einige farbliche Hüllen dazu?
Stattdessen gibt es jetzt eine XS20, die das Beschriebene auch nicht kann und vom Design her nichts anderes bietet.
Ich nehme an, die bisherige Philosophie gilt nicht mehr mit Kundenpflege und Kamerapflege?
Und so ist diese Kamera durch ihren tieferen Handgriff für dicke Linsen gut nutzbar aber als schicke Ergänzung fürs Handy und mehr Lust am Fotografieren eher uninteressant, wenn es um modernes Leben geht. Wer vom Smartphone kommt und diese Menüs sieht …
Nun könnte man noch die XT30 anführen, wenn es nicht ein dicker Brocken von Kameragehäuse werden soll.
Aber die ist nicht so griffig und hat keinen Stabilisator und ist daher nicht so für dicke Linsen geeignet.
Da ich leider ein paar dicke Objektive für Fuji habe, bin ich um die Fuji XS10 nicht herumgekommen.
Aber für ein großes Lensbaby-Objektiv ist z.B. ein Monitor zum Ausschwenken so mit die schlechsteste Lösung.
Für das hier abgebildete Viltrox ist es eine griffige Lösung. Aber alles außer schick aus meiner Sicht und ein wirklich ungelenkes Menü.
Warum hat Fuji nicht so etwas wie die Lumix LX100 im Programm?
Der spezielle Fuji-Sensor, eine Brennweite von 24-85mm mit F1.8 bis F4, ein übersichtliches Menü und den Schick, der dazugehört? Das macht fotografisch wohl eher an und darf auch ruhig 1000 Euro kosten…
Aber gut – nicht meine Entscheidung.
Doch eins steht fest: Retro rockt!
Ich danke Fuji für die schönen Kameras seit der X100 bis zur XE3 und Xpro2.
Diese bereiten mir bis heute immer wieder viel Freude und sind wohl noch einige Jahre gut nutzbar.
Damit ist der Ausflug ins fotografische Feuilleton beendet.
3 thoughts on “Der Schick ist weg oder mein Versuch mir eine neue Fuji schön zu reden”