Gestern entdeckte ich eine Gruppe Kanadagänse, die ihre Familienplanung umgesetzt hatten.
Fotografisch war ich leicht bewaffnet mit großem Zoom und den brauchte ich auch.
Der Abstand betrug immerhin fast 20 Meter und ich mußte sowohl die Äste der Bäume als auch die Böschung visuell so überbrücken, daß ich die Gänse ins Visier nehmen konnte. Das Foto oben zeigt den Abstand aber nicht die Stelle an der Familie Gans zu sehen war.
Damit aber nicht genug. Ich kam auch ins Visier der Gänse, die offenkundig ganz empfindlich reagieren trotz des Abstands.
Aber es war insgesamt eine friedliche und schöne fotografische Situation, die nur zustande kam, weil mein Tele so lang war. Wer einfach dort entlang ging, konnte dies so alles nicht beobachten.
Als ich kritisch beäugt worden war, zeigte man mir die wahre Größe.
Leider konnte ich mit der Kamera keinen anderen Ausschnitt wählen ohne dass im Vordergrund Blätter das Bild gestört hätten. Deshalb ist links der Flügel nicht ganz auf dem Foto.
Achten Sie mal in dem Foto unten rechts auf den Farn. Hinter dem Farn ist ein kleines Köpfchen zu sehen, welches neugierig mit dem rechten Auge zu mir schaut.
Nach einer Zeit des Abwartens hatte ich auf einmal für einen Moment alles im Blick.
Ist das nicht schön?
Da kann man eine Idylle reindeuten, die natürlich so nicht vorhanden ist.
Gänse in der Natur haben viele Feinde. Und dort sind sowohl Füchse als auch Vögel, die nur darauf warten, die kleinen Gänse zu töten und zu fressen.
Insofern ist dieses Foto für mich in doppelter Hinsicht ein Glücksmoment und ein glücklicher Moment.
Fotografisch betrachtet muß man sagen, daß ich dieses Foto nur mit ca. 700mm Brennweite hinbekommen habe. (Beim Graureiher waren es sogar 1200mm)
Das gelingt mir mit der Panasonic Lumix FZ82, die leicht zu tragen und gut zu nutzen ist.
Hätte ich die Sony RX10 4 gehabt, die aktuell die Liga der Bridgekameras anführt, hätte ich 1200 Euro mehr bezahlen müssen, um 500 Gramm mehr zu tragen und 600mm weniger Brennweite zu haben bei besserer Bildqualität. Einen sehr interessanten Test gibt es hier.
Wo liegt also der Kompromiss?
Bei mir ist es die Lumix FZ82, weil sie bei stundenlangen Wanderungen gut zu tragen, schnell zu nutzen und optisch sehr flexibel ist.
Ohne diese Kamera hätte ich dies alles so nicht sehen können.
Insofern erfüllt sie einerseits die Ansprüche an ein Fernglas und andererseits die Ansprüche an eine Bridgekamera.
Wenn ich mir was wünschen würde, dann wäre dies mit diesem Zoomumfang ein flexibleres Display und mehr KI Power so wie in den Smartphones. Wieso kann man nicht mit der Technik aus dem Smartphone eine Kamera bauen?
Ich habe hier aus den RAW Dateien versucht mehr rauszuholen und das war auch möglich. Ohne RAW wäre die Kamera nur halb so gut.
So hat die Zukunft noch viele Möglichkeiten aber die Gegenwart nur diese und damit sind die Fotos unter den aktuellen Bedingungen das Beste aus der fotografischen Welt, wenn man unterwegs ist.
Und so gelang es mir einen glücklichen Moment einzufangen, was ohne die Kamera nicht möglich gewesen wäre.
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